Kunstbauten Äuli - Dalvazza

Nach der Chlus und dem Fuggsawiichel hinter Schiers folgt kurz nach dem Bahnhof Fideris von Äuli bis Dalvazza die dritte Talverengung auf dem Weg durchs Prättigau. Die Abfolge von saftig grünen Talebenen und engen, ja fast schon schluchtartigen Taleinschnürungen mit schroffen Felswänden begleiten den Besucher taleinwärts. Auf dem Weg von Landquart nach Klosters überquert man zahlreiche Brücken, die passend zur bergigen Region meist in Stahlbeton gefertigt wurden. Man wähnt sich im Tal der Betonbrücken zu sein.

Die Verkehrsträger Rhätische Bahn, A28 Strasse und die Lokalstrasse sollen die Talverengung zukünftig mit möglichst sanften Eingriffen in die Topografie durchqueren und so die spezielle Stimmung des Taleinschnitts erlebbar machen. Stützbauwerke oder Aufschüttungen werden auf ein Minimum reduziert. Entlang der Landquart wird deshalb die bestehende Stützmauer in der Höhe reduziert und die Rhätische Bahn gleitet neu wie auf einem über dem Boden schwebenden Steg entlang dem wilden Flusslauf aufwärts. Der durch die feingliedrige Profilierung elegant schwebende Brückenkörper mit seinen schlanken, gerundeten Stützen scheint leichtfüssig wie eine Balletttänzerin jeweils nur kurz auf dem Boden aufzusetzen. Der Rhythmus der Stützen reagiert auf die Topografie und die Randbedingungen der Wirtschaftlichkeit und Verkehrstechnik. Bei den Abschnitten mit grösseren Spannweiten ist der Balkenträger an der Brückenuntersicht gevoutet, was eine Reduktion der Trägerhöhe in Feldmitte zulässt, der Brücke einen eleganten Ausdruck verleiht und den grösseren Sprung bildhaft darstellt. Die Vouten stellen aber auch einen Bezug zur Alten Landquartbrücke her. Nur einmal setzt der Steg kurz vor dem Arieschbach auf einem Widerlager ab, als ob er kurz verschnaufen müsste, um dann zum grossen Sprung über die Landquart anzusetzen. Abgeleitet von den Brücken der Rhätischen Bahn sind auch die Brücken der A28 und der Lokalstrasse gestaltet. Zusammen mit der historischen Landquartbrücke bilden die sieben neuen Brücken so eine formale Einheit.

 

1. Preis 2023

Team: Casutt Wyrsch Zwicky dipl. Ingenieure und Planer Chur
Chitvanni + Wille dipl. Bauingenieure Chur
Grand Paysage Landschaftsarchitektur Basel
Visualisierung: Cavegn Media Design Sedrun